lerne methodisch und systematisch kreativ sein

Schluss mit dem Warten von der schüchternen Muse geküsst zu werden. Erfahre hier, mit welchen Übungen du systematisch kreative & innovative Ideen entwickeln kannst.

1. kreatives Denken, geh erst in die Breite dann in die Tiefe

Das Dilemma: die besten Einfälle kommen erst, wenn du sie nicht mehr erzwingst. Was aber wenn du einen kreativen Beruf oder ein Hobby ausübst?? Auf Knopfdruck kreativ geht, halte dich einfach an unsere Übungen.

Denke erst mal divergent. Kreativität bedeutet immer etwas neues zu erschaffen. Also schaffe erst Raum für ausgefallene Einfälle, also keine Wertung und keine Grenzen. Erst später kreierst du daraus eine realistische Idee.

Wie kann man aber überhaupt die Grenzen sprengen? Mach dir erst mal bewusst: Grenzen sind nur in deinem Kopf. Also, den 100 Gründe dafür sucht warum eine Gedanke zu scheitern verurteilt ist setzt du ab jetzt mit entschlossen Optimismus entgegen. In diesem Schritt denkst du also konvergierend, du wählst und arbeitest die Idee mit dem besten Potenzial aus.

Divergierendes Denken steht also immer vor konvergierendem Denken. Die richtige Balance aus beiden Ansätzen ist die Grundlage für erfolgreiche systematische Kreativität.

2. Denke diagnostisch und untersuchend, analysiere präzise

Nein du brauchst keinen weißen Kittel um diagnostisch zu denken. Das Grundprinzip dieser Denkweise lässt sich auf systematische Kreativität übertragen: Mithilfe der 6Ws!

Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Stelle und beantworte dir diese Fragen schriftlich.

Ein häufiger Fehler in der Praxis ist es, den Problemraum zu überspringen und zu schnell zu glauben, die Thematik verstanden zu haben. Das Risiko wächst, mit der falschen Fragestellung in den weiteren Prozess zu gehen und dort viel Energie für die Generierung nicht zielführender Ideen zu verschwenden.

3. orientiere dich am zukünftigen Idealzustand, so denkst du visionär

Innovation bedeutet Fortschritt, und wer sich vorwärts bewegen möchte, braucht ein Ziel vor Augen – eine Vision. Visionäres Denken hilft dir, herauszufinden, welche Ziele du verfolgen willst. Hier 3 Methoden in Schwung zu kommen.

deine Wunschliste: beginnen jeden Satz mit „Ich wünschte..“, und jetzt überlege welche Herausforderungen und Chancen auf diesem Weg liegen. Finde strategisch Lösungen um all diese Herausforderungen zu meistern. Und dann? Leg los.

dein Storyboard: Zeichne in 6-8 Visitenkarten große Kästchen deinen Weg zum Ziel. Du visualisierst erst den Ist-Zustand und im letzen den Wunsch-Zustand. Dein Weg und deine Herausforderungen hälst du in den dazwischenliegenden Kästchen fest.

ein Hero-Artikel über dich: stelle dir vor eine Journalistin schreibt in 5 Jahren einen Artikel über dich und wie du dein Ziel erreicht hast. Was steht drinnen?

4. welche der bestehenden Ideen machst du nun umsetzbare Lösungen

Die Ideen sind da, welche solltest du nun wirklich umsetzen. Dein Bauchgefühl lässt dich bei diesem Problem leider im Stich, dar deine Intuition sich leider nur auf bereits bekannte und dadurch vorhersehbare Problemstellungen anwenden lässt. Wer innovativ sein will, muss neue Wege gehen und ungewöhnliche Ideen verfolgen – und ihre Realisierbarkeit mit der folgenden Methode bewerten.

die COCD-Box: benannt nach dem niederländischen Centrum voor de Ontwikkeling van het Creatief Denken. Die Umsetzbarkeit wird in drei Kategorien unterteilt:

Now-Ideen: sind nicht außergewöhnlich originell, aber schnell und einfach umsetzbar.

Wow-Ideen: sind beides: total originell und trotzdem leicht umsetzbar.

How-Ideen: sind mindestens genauso originell, dafür aber nicht so leicht umsetzbar.

Tipp: Um die Auswahl der besten Ideen einzugrenzen, wähle für jede dieser drei Kategorien zwei Kandidaten aus. Eine fruchtbare Diskussion fängt dort an, wo sich eure Gedanken überschneiden oder gar komplett auseinandergehen.

5. mit kontextuellem Denken evaluierst du die Umstände, die den Erfolg eines Projekts beeinträchtigen könnten

malst du dir manag überzogene Worst-Case- Szenarien aus, in denen die Titanic sinkt und all deine Liebsten und bekannten Schiffbruch erleiden? Ihr könntet jetzt meinen ich bin makaber, aber genau diese Denkweise kann dir helfen dein Scheitern zu vermeiden.

Bei der Methode des Pre-Mortem stellst du dir also Worst Case Szenarien für dein Projekt/Unternehmen vor. Ängste und Sorgen kommen zum Vorschein. Nun kannst du ihnen aber konkret in die Augen schauen, wie wahrscheinlich ist das, was müsste dafür eintreten, wie kann ich das vermeiden? Ziel ist es Schwachstellen wahrzunehmen und vorsorglich sogst wie möglich zu beseitigen.

6.mit taktischen Denkens kleine, messbare Schritte auf dem Weg zum Ziel definieren

Wer Erfolg haben will, muss große Gedanken in kleinen Schritten greifbar machen. Und zwar mit diesen Methoden:

Das Wie-Wie-Diagramm hilft dir, einen konkreten Handlungsplan zu erstellen. Lege dafür ein DIN-A2-Blatt ins Querformat und schreibe deine Idee, Lösung oder Zielvorgabe ganz links an den Rand. Zeichne direkt rechts daneben eine Spalte, die du von oben bis unten mit der Frage „Wie?“ füllst. Hinter jedes „Wie?“ klebst du dann ein Post-it, auf dem du ein Set möglicher Handlungsschritte skizzierst. An einige Handlungsschritte wird sich erneut die Frage „Wie?“ anreihen lassen. Notiere sie rechts daneben und beginne eine neue Spalte mit Klebezetteln. Setze das Spiel solange fort, bis dir in keiner der Reihen mehr ein „Wie?“ hinter einem Handlungsschritt einfällt.

Fest steht: So manche große Innovationen fing einst als verrückte Vision an. Damit am Ende ein detaillierter Plan voller konkreter Handlungsschritte steht, braucht es unterwegs viele verschiedene Methoden, Denk- und Herangehensweisen.

To sum up:

Du musst nicht stundenlang unter der Dusche warten, um gute Ideen, kreative Lösungen und innovative Produkte zu entwickeln. Es gibt ganz konkrete Methoden, mit denen du systematisch ans kreative Denken herangehst. Egal ob beruflich oder privat – mach dich erst von allen Wertungen und Erwartungen frei, um viele verschiedene und ausgefallene Ideen zu sammeln, die du dann selektierst, evaluierst und zu konkreten Plänen oder Projekten ausarbeitest.